Hallo,
Allen meinen Lesern, wünsche ich ein gutes neues Jahr.
Nachfolgend beantworte ich ein paar Fragen, die mir zum Teil gestellt wurden.
Freundschaft
Frage: Hast Du
Freunde, Jason?
Jason: Nein, auch nach vielen Jahren, war es mir nicht möglich, eine Männerfreundschaft zu schließen. Dabei sind ja die Voraussetzungen hier in Asien, ganz andere als in Deutschland. Hier hat man keine Vereine oder Stammtische, wo man sich trifft.
Jason: Nein, auch nach vielen Jahren, war es mir nicht möglich, eine Männerfreundschaft zu schließen. Dabei sind ja die Voraussetzungen hier in Asien, ganz andere als in Deutschland. Hier hat man keine Vereine oder Stammtische, wo man sich trifft.
Es ist alles irgendwie open
ended. Man trifft sich halt mal, unterhält sich, und das war es dann. Doch
speziell in Asien, muss man es lernen, Leute zu sieben, denn es gibt erstaunlich
viele schräge Vögel, die hier leben. Damit meine ich Expats, die sich auf Dauer
im Land aufhalten.
Es gibt viele Schnorrer hier,
die auf Kosten von anderen Touristen leben möchten, oder Leute, die windige
Geschäfte machen, Touristen übervorteilen, und so hier leben können. An diesen
Leuten habe ich nicht das geringste Interesse.
Doch wenn man längere Zeit sich
in einem Land aufhält, das bekommt man schnell mit, welche Leute das sind, die
Buschtrommeln arbeiten hier sehr zuverlässig.
Frage: Wie sollten
denn Leute sein, mit denen man sich anfreunden kann?
Jason: Also, die sollten erstmal tolerant sein, andere Lebensstile
akzeptieren, und natürlich die eigene, also meine Person auch akzeptieren. Doch
da hapert es schon bei den meisten. Als ich noch in Vietnam Englisch
unterrichtet habe, da hat man sich abends mit Bekannten getroffen.
Ja, und da gab es immer Leute,
die nicht anerkannt haben, das ich Englischlehrer war, weil "das ein
Deutscher nicht machen kann" - das waren übrigens Deutsche Landsleute. In
Kambodscha ist mir ähnliches passiert, ich erwähnte in einem Gespräch, und das
ich schreiben würde, also als Schriftsteller arbeiten würde.
Da gab es Leute, die haben mir
voll ins Gesicht gesagt, das ich kein Schriftsteller wäre. Als ich fragte
warum, wurde rum-gedruckst: Ja, Deine Bücher sind nicht gut". Als ich
fragte, ob er schon einmal ein Buch von mir gelesen hatte, verneinte er das.
Dabei komme ich eigentlich aus
dem Fach, habe Medien-Designer gelernt, und auch als Lektor gearbeitet. Ja und
zum Schluß auch noch Grafik studiert, und in einem der größten Zeitungsverlage
in Deutschland gearbeitet. Aber das sehen gewisse Zeitgenossen einfach anders.
Dabei wurde mein erstes Buch,
schon vor über 30 Jahren herausgebracht. Naja, bei manchen Leuten, muss man
erst 20 Semester Germanistik studiert haben, um dann ein Schriftsteller zu
sein. Logisch, das ich versuche, mit solchen Leuten, keinen engen Kontakt
einzugehen.
Doch mein Fehler ist, dass ich
zu lange warte. Eigentlich müsste man, und das mache ich jetzt auch, bei so
einer Bemerkung, sofort aufstehen, und den Kontakt abbrechen - man verschwendet
nur seine Zeit.
Frage: Wie sieht es
denn mit den deutschen Landsleuten aus, kommt man mit denen klar, wenn es denn
schon keine Freunde sind?
Jason: Deutsche sind, bedingt, durch den jahrelangen Aufenthalt in
Deutschland, sehr stark konditioniert. Sie sind es gewohnt schnell zu fahren,
und bei einer grünen Ampel rauschen sie dann hier mit 80 über die Kreuzung.
Sie sind in der Annahme, dass es
hier auch so funktioniert. Doch die Khmer, denken oft nicht im Traum daran, bei
einer roten Ampel anzuhalten, vor allen Dingen, wenn keine Polizei zu sehen ist.
Ja, und hier gilt die Regel: Der Stärkere hat Vorfahrt, das sind dann meistens
große Luxusautos, Busse oder LKWs.
Ja, und da die Touristen darauf
bestehen Vorfahrt zu haben, werden sie hier regelmäßig auf ihren Motorrädern
platt gefahren. Ich kann es schon nicht mehr zählen, wie viel tödliche Unfälle
ich hier gesehen habe. Irgendjemand hat ihnen wohl auch erzählt, dass man große
schwere Geländemaschinen haben muss.
Dabei sind hier alle Straßen
asphaltiert, und mit großen Maschinen, fährt man einfach zu schnell. Die lokale
Bevölkerung rechnet natürlich nicht, dass dann ein Tourist mit einer großen
Maschine angeschossen kommt, und so kracht es denn entsprechend oft.
Doch die Leute sind
Beratungsresistent. Wenn ich ihnen erzähle, das dass nächste Krankenhaus 230
Kilometer entfernt liegt, und man in der Stadt nur 40 km/h fahren darf, bekomme
ich oft den Mittelfinger zu sehen, oder man wird sogar bedroht.
Jason: Viele glauben an Recht und Ordnung, weil sie es von
Deutschland her so kennen. Doch das existiert nicht in Asien. Hier geht es in
den meisten Staaten korrupt zu. Wenn ich zum Beispiel vergesse, meinen Helm
aufzusetzen, und die Polizei hält mich an, dann kostet mich das einen Dollar.
Doch die Touristen können nicht
begreifen, dass sie oft 5-10 Dollar, für das gleiche Delikt bezahlen. Warum?
Nun, der Polizist bemerkt schon am Motorrad, das recht alt ist, und an der
Kleidung, das man hier schon längere
Zeit wohnt, und ruft dann nur den niedrigen, einheimischen Tarif auf.
Touristen mit großen
Motorrädern, und teuren Kameras, zahlen dann eben einen Premium-Zuschlag. Viele
Dinge funktionieren hier anders, zum Beispiel kommt die Polizei oder die Feuerwehr
nur, wenn man Geld bezahlt, ansonsten brennt eben das Haus ab, Pech gehabt.
Das ist für mich völlig normal,
aber nicht für Touristen. Darum laufen Gespräche mit Touristen nicht sehr gut.
Ich finde es normal, ohne Krankenversicherung, ohne GEZ, ohne Briefkasten, ohne
Meldepflicht, und ohne Haftpflichtversicherung zu leben - für die meisten
Touristen wäre das ein völliger Alptraum.
Das hat natürlich auch
Nachteile, die ich nicht verschweigen möchte, ich kenne mehrere Einheimische,
die im Alter von noch nicht einmal 30 Jahren
starben, weil sie keine 5
Dollar für Penicillin hatten - hier gibt es nix umsonst.
Fragen: Mit welchen Nationalitäten kann man denn gute Gespräche führen?
Jason: Da fallen mir sofort die
Amerikaner ein, die sind sehr liberal, und offen für alles Neue. Auch Neid
scheint ihnen völlig fremd zu sein. Kurz: Angenehme Zeitgenossen, mit denen es
Spaß macht, sich zu unterhalten.
Dazu zählen auch Kanadier, nur trifft
man hier relativ selten welche, aber das gilt nicht für die Französisch-Kanadier.
Mit Neuseeländern, kommt man auch prima klar, genauso offen, und man kann
lustige Gespräche führen.
Mit Australiern klappt das
meistens nicht so gut, die kommen oft sehr arrogant rüber, vielleicht leben die
zu abgeschieden? Mit Engländern, hat man nur wenige Kontakte, obwohl hier viele
leben, das kommt wohl noch vom Krieg, man merkt die Voreingenommenheit.
An der Sprache kann es ja nicht
liegen, denn ich spreche ja fließend Englisch. Franzosen mischen sich so gut
wie mit keiner Nation, die sprechen auch nur Französisch, und haben kein
Interesse Englisch zu sprechen. Mit Leuten aus Irland, kommt man auch prima
klar.
Mit Holländern klappt es
manchmal, und manchmal nicht, manche sind auch Deutschen gegenüber deutlich
voreingenommen. Das gleiche gilt für Dänen, Schweden und Norweger. Bei
Afrikanern bin ich immer vorsichtig, die wollen einem meistens irgendetwas
andrehen, ich stehe nicht auf diese windigen Geschäfte, wo man meistens drauf
zahlt.
Eine Nation die sich niemals mit
westlichen Nationalitäten vermischt, das sind die Russen. Die sprechen
grundsätzlich kein Englisch, selbst wenn sie es können, lehnen sie Englisch ab.
Die haben ihre eigenen Treffpunkte, Restaurants und Cafés.
Frage: Wie
finanzieren denn die deutschen Expats ihr Leben?
Jason: Einige haben sich früh
pensionieren lassen, manche bekommen eine Minirente, und andere waren
selbständig, und leben jetzt von ihren Ersparnissen. Andere wiederum versuchen
hier mit mehr oder weniger windigen Geschäften zu überleben: Bar eröffnen,
Restaurant, Motorradvermietung, oder Tickets für Bootsausflüge zu verkaufen.
Auf Dauer überlebt hier kaum
einer, man kann in Kambodscha oder Thailand nur sehr schwer Geld verdienen, den
Job als Englischlehrer einmal ausgenommen, den die Einheimischen meistens nicht
ausüben können. Einige der Expats finanzieren ihr Leben hier auch als
Scheinkranke, eine recht große Gruppe, wozu auch sehr viele Deutsche zu gehören.
Scheinkranken sind Leute, die
haben sich mit 50 Jahren und früher aus dem Erwerbsleben zurückgezogen, und
bekommen oft eine sogenannte Berufunfähigkeits-Rente. Die
"Krankheiten" sind meistens erfunden: Burn-Out-Syndrom, ominöse
Rückenbeschwerden, psychischen Stress usw.
Die meisten von diesen
"Kranken" geben auch erstaunlich offen zu, dass sie das System
ausgetrickst haben. Hier in Asien sind die Leute in sportlicher Bestform, nur
wenn sie alle paar Jahre wieder in die alte Heimat für ein Gutachten müssen,
dann werden sie - oh Wunder - wieder richtig krank :-)
Leben + Arbeiten in Asien
Frage: Wie lange
lebst Du schon in Asien?
Jason: Oh, ohne nachzurechnen kann ich das jetzt kaum sagen, aber
es dürften über 28 Jahre sein.
Frage: Hast Du nie in
den letzten Jahren in Deutschland gelebt?
Jason: Doch, mit meiner Ex-Frau aus Thailand, da lebte ich eine
Weile dort. Doch ich habe mich dort nie wohlgefühlt. Die Lebenshaltungskosten
sind extrem hoch, und die Verdienste sind meistens sehr niedrig. Das Leben ist dort
bis ins kleinste Detail durch Gesetze geregelt.
Selbst fürs Fernsehen muss man
jetzt wohl bezahlen, auch wenn man gar keinen Fernseher hat. Vielleicht müssen
die Leute auch bald Hundesteuer zahlen, auch wenn sie keinen Hund haben, denn
sie sind ja in der Lage, sich einen zu halten.
Auch die vielen
Pflichtversicherungen halte ich für überflüssig: Pflegeversicherung,
Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung usw., ich möchte schon selbst
entscheiden, wann und wo ich mich versichere. Selbständige in Deutschland
zahlen mindestens 315 € pro Monat für eine Krankenversicherung in Kanada sind
es 55 $ - da sieht man doch, das an dem deutschen System irgendetwas faul ist.
Auch sonst, wird man permanent
überwacht in Deutschland, fängt mit der Meldepflicht an, die es in kaum einem
anderen Land gibt, denn was hat es den Staat zu interessieren wo ich wohne?
Doch Leute, die in Deutschland wohnen, finden das wohl ganz normal, die haben
es wohl nie erlebt, das man woanders viel freier und unabhängiger leben kann.
Frage: Was hat es für Vorteile, in Asien zu leben?
Jason: Die Lebenshaltungskosten sind erheblich
niedriger, man lebt zwischen 50-80% günstiger als in Deutschland, je nachdem,
wo man wohnt. Dann, wie schon erwähnt, lebt man hier viel freier, und wird
nicht so überwacht: keine Meldepflichten, keine Briefkästen, keine Pflicht eine
Krankenversicherung abzuschließen, selbst mit meinem Moped kann ich ohne
Versicherung fahren.
Dazu ist immer heiß, egal ob in
Thailand, Kambodscha oder Vietnam, es
ist so
gut wie immer über 25 Grad, und
man hat meistens gutes Badewetter. Auch bei der Partnersuche ist es hier sehr
viel einfacher: Man muss hier nicht suchen, hier wird man gefunden.
Benzin kostet meistens nur die
Hälfte, Wohnungsmieten sind oft bis zu 80% günstiger als in Deutschland. Wenn
ich mein Moped reparieren lasse - das braucht man hier nicht selber machen,
dann betragen die Reparaturkosten selten mehr als 10% der deutschen Kosten.
Frage: Ja, und was
sind die Nachteile in Asien zu leben?
Die gibt es natürlich auch.
Nachts kann man überfallen werden, wenn man in der falschen Gegend unterwegs
ist. Bei einem Unfall wird man hier nicht automatisch in einem Krankenhaus
versorgt, ohne Geld erfolgt keine Behandlung.
Preise für Waren sind hier nicht
fix, man muss fast überall handeln, das ist vielen Leuten lästig. Wer gerne
westliche Spezialitäten isst, zum Beispiel Käse, Wurst oder ähnliches, der muss
dafür extrem hohe Preise hier bezahlen - da sind hohe Einfuhrsteuern drauf.
Das Wetter ist hier immer heiß,
ich finde das gut, es gibt aber viele Leute, die kommen mit einem feuchtheißen
Klima nicht zurecht. Man kann zum Beispiel ohne Ventilator oder Klimaanlage
nachts nicht schlafen. Aber hier gibt es nicht die staatlich Rundumversorgung
wie in Deutschland: Kein Hartz 4, keine Unterstützung in irgendeinerweise vom
Staat wenn man keinen Job hat, kein Kindergeld, kein Wohnungsgeld, kein
Arbeitslosengeld, keine Pflegeversicherung. Wer auf staatliche Unterstützung
hofft, der ist in Asien in der falschen Gegend - hier gibt es nix umsonst.
Frage: Wovon lebt man
denn in Asien?
Jason: Bei mir kam das ganz
automatisch: Schon nach ein paar Urlauben in Thailand war mir klar, das ich
dort leben möchte und nicht mehr in Deutschland. Das Leben in Thailand war
einfach verlockend: Es war immer warm, das beste Essen der Welt, und mit den
Frauen lief es natürlich dort auch zehnmal besser als im Westen.
So verlängerte ich dann meinen
Urlaub, doch irgendwann war ich an dem Punkt angelangt, dass ich Geld verdienen
musste. Ja, und da gab es nicht sehr viel Auswahl. Nur Englisch unterrichten
wurde einigermaßen bezahlt.
Mein erster Job war nicht gerade
hoch bezahlt, denn ich verdiente gerade einmal 2 Dollar die Stunde. Doch das
besserte sich rasch, ich verdiente 5, 8 und dann 10 Dollar pro Stunde. Doch von
anderen Englischlehrern erfuhr ich, das man in Vietnam sehr viel mehr verdienen
kann, und so zog ich dann um nach Saigon, Vietnam.
Frage: Was hat man
denn da verdient?
Jason: Am Anfang 12 Dollar, doch
ich fand heraus, das man an kleinen luxuriösen Schulen fast knapp 20 Dollar
verdienen konnte. Doch das wollte ich nach ein paar Monaten noch optimieren.
Ich suchte nach einer Vietnamesin, die auch Englisch sprechen konnte.
Ich fand sie, und stellte sie
für einen Monatslohn ein. Sie entwarf für mich Zeitungsanzeigen, wo ich
Englischkurse anbot, denn ich wollte die Zwischenhändler, die Schulen,
ausschalten. Sie musste dann auch die Kommunikation mit den Schülern zur Anmeldung
machen.
Ich hatte dann oft 15 Schüler
und mehr, die ich unterrichtete. Zu diesem Zweck mietete ich Appartements an,
denn als Deutscher ohne Universitätsdiplom konnte man nicht einfach eine Schule
in Vietnam eröffnen.
An den abendlichen Treffpunkten
sprach ich dann Englischlehrer, die meistens Amis oder Engländer waren, und
fragte sie, ob sie für mich arbeiten würden. Nach einer Weile hatte ich viele
Lehrer, die für mich unterrichteten, und die ca. 15 Dollar bei mir die Stunde
verdienten.
Die Anmelde-Formalitäten hatte
die Vietnamesin übernommen, und die Englischlehrer gaben die Englischstunden.
Mir blieb kaum eine Beschäftigung, die Idee war praktisch ein Selbstläufer. Es kam so viel Geld jeden Tag herein, wie ich es im Traum mir niemals hätte vorstellen können. Doch mein Lebensstil veränderte sich nicht, ich fuhr immer noch mein 20 Jahre altes Moped, und hatte ein einfaches Appartement.
Frage: Wie ging es
dann weiter?
Jason: Nach fast 2 Jahren sagte
ich mir, dass ich genug Geld verdient hatte, und hörte auf. Es ging zurück nach
Thailand, und das Geld reichte für mehrere Jahre Party machen, in Fakt es
reichte 8 Jahre. Bevor mein Geld zu Ende ging, zog ich wieder nach Vietnam
zurück.
Ich dachte, dass meine Idee mit
der Schule nicht mehr klappen würde, und dass andere die gleiche Idee gehabt
hätten. Doch dem war nicht so. Schon nach ca. 3 Wochen lief alles wieder wie
zuvor. Ich stellte auch einen Vietnamesen ein, der offiziell mit seinem Namen
die Schule vertrat, so dass ich von Amts wegen keinen Ärger bekam.
Frage: Mit was kann
man denn noch Geld in Asien verdienen?
Jason: Man kann Französisch oder
Englisch unterrichten, Deutsch ist weniger gefragt. Wenn man nach
"Diplomen" gefragt wird, dann muss man etwas kreativ sein, aber das
muss man in Asien sowieso, sonst kann man dort nicht leben.
Auch mit guten
Computer-Programmierkenntnissen kann man Geld verdienen. Weiter gefragt sind
Übersetzer, zum Beispiel Thai-Deutsch oder Thai-Englisch. Ich hatte auch
geführte Motorradtouren mit Touristen in Thailand gemacht.
Doch da begibt man sich auf
dünnes Eis, weil man nicht offiziell als Fremdenführer dort arbeiten darf. Aber
ich war dann einfach ein Teil der Gruppe, so gab es offiziell keine
Schwierigkeiten. Es gibt noch viel mehr Jobs, aber das sollte man eigentlich
selbst rausfinden können, wenn man in Asien leben will.
Frage: Mit welchen
Jobs kann man denn kein Geld verdienen?
Jason: Wer eine Bar, Hotel, oder
Restaurant eröffnen will, der kann das
gleich wieder vergessen, das geht zu 99% schief, als Ausländer kann man in diesem Bereichen kein Geld
verdienen. Auch alle anderen Jobs, die man in Deutschland ausüben kann, zum
Beispiel Elektriker, Maurer, Ingenieur usw. damit braucht man in Asien gar
nicht erst antanzen.
Frage: Gibt es
Schwierigkeiten mit dem Visa, wenn man lange Zeit in Asien wohnt?
Jason: Ja, mehr als genug
Schwierigkeiten. In Thailand kommt man ja meistens mit einem 2-Monats-Visa an,
das verlängert man dann um einen Monat, und muss dann das Land verlassen, um
ein neues Visum in einer Thai-Botschaft beantragen.
Nach ein paar Visastempel im
Pass, die man zum Beispiel in Phnom Penh bekommen hat, weigern sich die
Botschaften dann oft, ein neues Visa zu erteilen. Dann muss man in ein anderes
Land fahren, zum Beispiel nach Malaysia oder nach Laos.
Ich verbrachte so die ersten 6
Jahre in Thailand, und befand mich auf einem Visa-Trip nach Penang/Malaysia.
Als ich dort auf die Thai-Botschaft ging, um meine neues Visa abzuholen, bat
mich der Konsul zu einem Gespräch in sein Zimmer.
Botschafter: "So geht das
aber nicht, Sie wohnen ja schon 6 Jahre mit einem Touristenvisa in Thailand.
Ich: "Nein, ich wohne dort nicht, ich mache dort Urlaub, und verlasse dann Thailand, und komme dann wieder zurück mit einem neuen Visum. Das ist alles ganz legal, so wie es Ihre Gesetze vorschreiben".
Botschafter: "Technisch haben Sie vielleicht Recht, aber dafür haben wir die Gesetze nicht gemacht, das es so ausgelegt wird. Sie bekommen kein neues Visum mehr."
Ich: "Nein, ich wohne dort nicht, ich mache dort Urlaub, und verlasse dann Thailand, und komme dann wieder zurück mit einem neuen Visum. Das ist alles ganz legal, so wie es Ihre Gesetze vorschreiben".
Botschafter: "Technisch haben Sie vielleicht Recht, aber dafür haben wir die Gesetze nicht gemacht, das es so ausgelegt wird. Sie bekommen kein neues Visum mehr."
Pech gehabt, ich nahm am
nächsten Tag den Flieger und bekam dann nach der Landung einen 30-Tage-Stempel
in den Pass. Danach ging es nach Pattaya zurück. Am Abend steckte ich meine
Wäsche noch in die Waschmaschine.
Frage: Ja, und dann
konntest Du wieder in Thailand bleiben?
Jason: Ja, denn der Pass war ja
neu, kein Visa war enthalten, und die Passnummer war auch neu. Ich fuhr nach
Phnom Penh, und beantragte ein neues 2-Monats-Visa auf der Thai-Botschaft.
Natürlich bekam ich das ohne Probleme, denn Touristen, die noch kein Visum im
Pass haben, also noch nie in Thailand waren, die hat man ja dort besonders
gerne :-)
Frage: Verschärfen
viele Länder nicht permanent ihre Visa-Vorschriften?
Jason: Ja, das stimmt, Thailand
ist ganz mit an der Spitze der Länder, die nur bestimmte Touristen haben
möchten. Langzeittouristen, die sich Monate oder Jahre in Thailand aufhalten,
an denen ist man nicht interessiert.
Aber viele Länder haben auch
erkannt, dass Langzeittouristen oft Geld in die lokale Ökonomie pumpen, was
Pauschaltouristen oft nicht machen. Deren Ausgaben beschränken sich meistens
auf teuren Hotels und Restaurants, die oft multinationalen Konzernen gehören,
die Gewinne werden also wieder das Land verlassen.
Es gibt Länder, die haben
deshalb die Visabestimmungen angepasst, Vietnam zum Beispiel. Da gibt es jetzt
seit neuestem ein Jahresvisum. Wenn man als Expat bemerkt, das bestimmte
Länder, wie zum Beispiel Thailand, keinen Wert mehr auf Expats legen, dann
reist man eben woanders hin und lebt dort, wo man willkommen ist.
Thailand hat durch die
restriktive Visapolitik inzwischen Hundertausende von Expats an Länder wie die
Philippinen, Vietnam und Kambodscha verloren, um nur einige Länder zu nennen.
Frage: Welches Land
ist denn das beste Land für Langzeit-Touristen in Asien?
Jason: Das lässt sich nur
individuell beantworten. Es kommt immer darauf an, was für einen Lebensstil man
bevorzugt, und ob man alleine oder mit einer Partnerin zusammenlebt. Wer zum
Beispiel Single ist, und sich gerne ins Nachtleben stürzt, dem nützt es nichts,
das Malaysia eine liberale Visapolitik hat.
Denn ein Nachtleben ist dort
kaum vorhanden, die Bierpreise sind teuer, doch dafür ist das Essen besonders
lecker, und die Strände sind super. Wer aber eine Partnerin hat, der wird sich
in Malaysia wohlfühlen.
Wer zum Beispiel ein knappes Budget
hat, der sollte nicht nach Thailand ziehen, dort ist es nämlich nicht mehr
billig. Für einen Urlaub ist es noch ok, aber für ein langfristiges Wohnen ist
es zu teuer, außer man hat den nötigen Schotter, um das alles zu finanzieren.
Vietnam ist da viel
interessanter, viele Orte sind noch nicht so überlaufen, und die
Lebenshaltungskosten sind viel niedriger als in Thailand. Wie gesagt, man muss
die individuelle Situation genau recherchieren.
Frage: Wo leben denn die meisten Expats in Asien?
Jason: Das sind die Philippinen,
da wohnen viele, meistens amerikanische Expats. Dafür gibt es auch gute Gründe:
Die Einheimischen verstehen überall Englisch, das Nachtleben ist gut, das Bier
ist günstig, die Landschaft ist fantastisch.
Auf der anderen Seite ist das
Essen nicht so gut, und Raubüberfälle kommen schon mal vor. Wie gesagt, alles
hat vor und Nachteile.
Na, dann wünsche ich noch ein
gutes neues 2014, und einen schönen Tag