Sunday, January 5, 2014

Hallo,
Allen meinen Lesern, wünsche ich ein gutes neues Jahr. Nachfolgend beantworte ich ein paar Fragen, die mir zum Teil gestellt wurden.

Freundschaft


Frage: Hast Du Freunde, Jason?

Jason:  Nein, auch nach vielen Jahren, war es mir nicht möglich, eine Männerfreundschaft zu schließen. Dabei sind ja die Voraussetzungen hier in Asien, ganz andere als in Deutschland. Hier hat man keine Vereine oder Stammtische, wo man sich trifft.

Es ist alles irgendwie open ended. Man trifft sich halt mal, unterhält sich, und das war es dann. Doch speziell in Asien, muss man es lernen, Leute zu sieben, denn es gibt erstaunlich viele schräge Vögel, die hier leben. Damit meine ich Expats, die sich auf Dauer im Land aufhalten.
Es gibt viele Schnorrer hier, die auf Kosten von anderen Touristen leben möchten, oder Leute, die windige Geschäfte machen, Touristen übervorteilen, und so hier leben können. An diesen Leuten habe ich nicht das geringste Interesse.
Doch wenn man längere Zeit sich in einem Land aufhält, das bekommt man schnell mit, welche Leute das sind, die Buschtrommeln arbeiten hier sehr zuverlässig.

Frage: Wie sollten denn Leute sein, mit denen man sich anfreunden kann?

Jason: Also, die sollten erstmal tolerant sein, andere Lebensstile akzeptieren, und natürlich die eigene, also meine Person auch akzeptieren. Doch da hapert es schon bei den meisten. Als ich noch in Vietnam Englisch unterrichtet habe, da hat man sich abends mit Bekannten getroffen.
Ja, und da gab es immer Leute, die nicht anerkannt haben, das ich Englischlehrer war, weil "das ein Deutscher nicht machen kann" - das waren übrigens Deutsche Landsleute. In Kambodscha ist mir ähnliches passiert, ich erwähnte in einem Gespräch, und das ich schreiben würde, also als Schriftsteller arbeiten würde.
Da gab es Leute, die haben mir voll ins Gesicht gesagt, das ich kein Schriftsteller wäre. Als ich fragte warum, wurde rum-gedruckst: Ja, Deine Bücher sind nicht gut". Als ich fragte, ob er schon einmal ein Buch von mir gelesen hatte, verneinte er das.
Dabei komme ich eigentlich aus dem Fach, habe Medien-Designer gelernt, und auch als Lektor gearbeitet. Ja und zum Schluß auch noch Grafik studiert, und in einem der größten Zeitungsverlage in Deutschland gearbeitet. Aber das sehen gewisse Zeitgenossen einfach anders.
Dabei wurde mein erstes Buch, schon vor über 30 Jahren herausgebracht. Naja, bei manchen Leuten, muss man erst 20 Semester Germanistik studiert haben, um dann ein Schriftsteller zu sein. Logisch, das ich versuche, mit solchen Leuten, keinen engen Kontakt einzugehen.
Doch mein Fehler ist, dass ich zu lange warte. Eigentlich müsste man, und das mache ich jetzt auch, bei so einer Bemerkung, sofort aufstehen, und den Kontakt abbrechen - man verschwendet nur seine Zeit.
Frage: Wie sieht es denn mit den deutschen Landsleuten aus, kommt man mit denen klar, wenn es denn schon keine Freunde sind?

Jason: Deutsche sind, bedingt, durch den jahrelangen Aufenthalt in Deutschland, sehr stark konditioniert. Sie sind es gewohnt schnell zu fahren, und bei einer grünen Ampel rauschen sie dann hier mit 80 über die Kreuzung.
Sie sind in der Annahme, dass es hier auch so funktioniert. Doch die Khmer, denken oft nicht im Traum daran, bei einer roten Ampel anzuhalten, vor allen Dingen, wenn keine Polizei zu sehen ist. Ja, und hier gilt die Regel: Der Stärkere hat Vorfahrt, das sind dann meistens große Luxusautos, Busse oder LKWs.
Ja, und da die Touristen darauf bestehen Vorfahrt zu haben, werden sie hier regelmäßig auf ihren Motorrädern platt gefahren. Ich kann es schon nicht mehr zählen, wie viel tödliche Unfälle ich hier gesehen habe. Irgendjemand hat ihnen wohl auch erzählt, dass man große schwere Geländemaschinen haben muss.
Dabei sind hier alle Straßen asphaltiert, und mit großen Maschinen, fährt man einfach zu schnell. Die lokale Bevölkerung rechnet natürlich nicht, dass dann ein Tourist mit einer großen Maschine angeschossen kommt, und so kracht es denn entsprechend oft.
Doch die Leute sind Beratungsresistent. Wenn ich ihnen erzähle, das dass nächste Krankenhaus 230 Kilometer entfernt liegt, und man in der Stadt nur 40 km/h fahren darf, bekomme ich oft den Mittelfinger zu sehen, oder man wird sogar bedroht.
Doch das ist nur die eine Seite der Medaille, denn Deutsche sind sehr stark auch in anderen Bereichen konditioniert.



Frage: Kannst Du das einmal näher erläutern?
Jason: Viele glauben an Recht und Ordnung, weil sie es von Deutschland her so kennen. Doch das existiert nicht in Asien. Hier geht es in den meisten Staaten korrupt zu. Wenn ich zum Beispiel vergesse, meinen Helm aufzusetzen, und die Polizei hält mich an, dann kostet mich das einen Dollar.
Doch die Touristen können nicht begreifen, dass sie oft 5-10 Dollar, für das gleiche Delikt bezahlen. Warum? Nun, der Polizist bemerkt schon am Motorrad, das recht alt ist, und an der Kleidung, das  man hier schon längere Zeit wohnt, und ruft dann nur den niedrigen, einheimischen Tarif auf.
Touristen mit großen Motorrädern, und teuren Kameras, zahlen dann eben einen Premium-Zuschlag. Viele Dinge funktionieren hier anders, zum Beispiel kommt die Polizei oder die Feuerwehr nur, wenn man Geld bezahlt, ansonsten brennt eben das Haus ab, Pech gehabt.
Das ist für mich völlig normal, aber nicht für Touristen. Darum laufen Gespräche mit Touristen nicht sehr gut. Ich finde es normal, ohne Krankenversicherung, ohne GEZ, ohne Briefkasten, ohne Meldepflicht, und ohne Haftpflichtversicherung zu leben - für die meisten Touristen wäre das ein völliger Alptraum.
Das hat natürlich auch Nachteile, die ich nicht verschweigen möchte, ich kenne mehrere Einheimische, die im Alter von noch nicht einmal 30 Jahren  starben,  weil sie keine 5 Dollar  für  Penicillin hatten - hier gibt es nix umsonst.
Fragen: Mit welchen Nationalitäten kann man denn gute Gespräche führen?

Jason: Da fallen mir sofort die Amerikaner ein, die sind sehr liberal, und offen für alles Neue. Auch Neid scheint ihnen völlig fremd zu sein. Kurz: Angenehme Zeitgenossen, mit denen es Spaß macht, sich zu unterhalten.
Dazu zählen auch Kanadier, nur trifft man hier relativ selten welche, aber das gilt nicht für die Französisch-Kanadier. Mit Neuseeländern, kommt man auch prima klar, genauso offen, und man kann lustige Gespräche führen.
Mit Australiern klappt das meistens nicht so gut, die kommen oft sehr arrogant rüber, vielleicht leben die zu abgeschieden? Mit Engländern, hat man nur wenige Kontakte, obwohl hier viele leben, das kommt wohl noch vom Krieg, man merkt die Voreingenommenheit.
An der Sprache kann es ja nicht liegen, denn ich spreche ja fließend Englisch. Franzosen mischen sich so gut wie mit keiner Nation, die sprechen auch nur Französisch, und haben kein Interesse Englisch zu sprechen. Mit Leuten aus Irland, kommt man auch prima klar.
Mit Holländern klappt es manchmal, und manchmal nicht, manche sind auch Deutschen gegenüber deutlich voreingenommen. Das gleiche gilt für Dänen, Schweden und Norweger. Bei Afrikanern bin ich immer vorsichtig, die wollen einem meistens irgendetwas andrehen, ich stehe nicht auf diese windigen Geschäfte, wo man meistens drauf zahlt.
Eine Nation die sich niemals mit westlichen Nationalitäten vermischt, das sind die Russen. Die sprechen grundsätzlich kein Englisch, selbst wenn sie es können, lehnen sie Englisch ab. Die haben ihre eigenen Treffpunkte, Restaurants und Cafés.
Die setzen sich so gut wie nie in Restaurants, die von westlichen Expats frequentiert werden. Ja, und wenn sie hier Geschäfte, zum Beispiel ein Restaurant aufmachen, dann sind die Menüs und Beschriftungen, immer nur in Russisch.



Frage: Wie finanzieren denn die deutschen Expats ihr Leben?

Jason: Einige haben sich früh pensionieren lassen, manche bekommen eine Minirente, und andere waren selbständig, und leben jetzt von ihren Ersparnissen. Andere wiederum versuchen hier mit mehr oder weniger windigen Geschäften zu überleben: Bar eröffnen, Restaurant, Motorradvermietung, oder Tickets für Bootsausflüge zu verkaufen.
Auf Dauer überlebt hier kaum einer, man kann in Kambodscha oder Thailand nur sehr schwer Geld verdienen, den Job als Englischlehrer einmal ausgenommen, den die Einheimischen meistens nicht ausüben können. Einige der Expats finanzieren ihr Leben hier auch als Scheinkranke, eine recht große Gruppe, wozu auch sehr viele Deutsche zu gehören.
Scheinkranken sind Leute, die haben sich mit 50 Jahren und früher aus dem Erwerbsleben zurückgezogen, und bekommen oft eine sogenannte Berufunfähigkeits-Rente. Die "Krankheiten" sind meistens erfunden: Burn-Out-Syndrom, ominöse Rückenbeschwerden, psychischen Stress usw.
Die meisten von diesen "Kranken" geben auch erstaunlich offen zu, dass sie das System ausgetrickst haben. Hier in Asien sind die Leute in sportlicher Bestform, nur wenn sie alle paar Jahre wieder in die alte Heimat für ein Gutachten müssen, dann werden sie - oh Wunder - wieder richtig krank :-)


Leben + Arbeiten in Asien


Frage: Wie lange lebst Du schon in Asien?

Jason: Oh, ohne nachzurechnen kann ich das jetzt kaum sagen, aber es dürften über 28 Jahre sein.
Frage: Hast Du nie in den letzten Jahren in Deutschland gelebt?

Jason: Doch, mit meiner Ex-Frau aus Thailand, da lebte ich eine Weile dort. Doch ich habe mich dort nie wohlgefühlt. Die Lebenshaltungskosten sind extrem hoch, und die Verdienste sind meistens sehr niedrig. Das Leben ist dort bis ins kleinste Detail durch Gesetze geregelt.
Selbst fürs Fernsehen muss man jetzt wohl bezahlen, auch wenn man gar keinen Fernseher hat. Vielleicht müssen die Leute auch bald Hundesteuer zahlen, auch wenn sie keinen Hund haben, denn sie sind ja in der Lage, sich einen zu halten.
Auch die vielen Pflichtversicherungen halte ich für überflüssig: Pflegeversicherung, Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung usw., ich möchte schon selbst entscheiden, wann und wo ich mich versichere. Selbständige in Deutschland zahlen mindestens 315 € pro Monat für eine Krankenversicherung in Kanada sind es 55 $ - da sieht man doch, das an dem deutschen System irgendetwas faul ist.
Auch sonst, wird man permanent überwacht in Deutschland, fängt mit der Meldepflicht an, die es in kaum einem anderen Land gibt, denn was hat es den Staat zu interessieren wo ich wohne? Doch Leute, die in Deutschland wohnen, finden das wohl ganz normal, die haben es wohl nie erlebt, das man woanders viel freier und unabhängiger leben kann.


Frage: Was hat es für Vorteile, in Asien zu leben?
Jason:  Die Lebenshaltungskosten sind erheblich niedriger, man lebt zwischen 50-80% günstiger als in Deutschland, je nachdem, wo man wohnt. Dann, wie schon erwähnt, lebt man hier viel freier, und wird nicht so überwacht: keine Meldepflichten, keine Briefkästen, keine Pflicht eine Krankenversicherung abzuschließen, selbst mit meinem Moped kann ich ohne Versicherung fahren.
Dazu ist immer heiß, egal ob in Thailand, Kambodscha oder Vietnam,  es ist  so  gut  wie immer über 25 Grad, und man hat meistens gutes Badewetter. Auch bei der Partnersuche ist es hier sehr viel einfacher: Man muss hier nicht suchen, hier wird man gefunden.
Benzin kostet meistens nur die Hälfte, Wohnungsmieten sind oft bis zu 80% günstiger als in Deutschland. Wenn ich mein Moped reparieren lasse - das braucht man hier nicht selber machen, dann betragen die Reparaturkosten selten mehr als 10% der deutschen Kosten.
Frage: Ja, und was sind die Nachteile in Asien zu leben?

Die gibt es natürlich auch. Nachts kann man überfallen werden, wenn man in der falschen Gegend unterwegs ist. Bei einem Unfall wird man hier nicht automatisch in einem Krankenhaus versorgt, ohne Geld erfolgt keine Behandlung.
Preise für Waren sind hier nicht fix, man muss fast überall handeln, das ist vielen Leuten lästig. Wer gerne westliche Spezialitäten isst, zum Beispiel Käse, Wurst oder ähnliches, der muss dafür extrem hohe Preise hier bezahlen - da sind hohe Einfuhrsteuern drauf.
Das Wetter ist hier immer heiß, ich finde das gut, es gibt aber viele Leute, die kommen mit einem feuchtheißen Klima nicht zurecht. Man kann zum Beispiel ohne Ventilator oder Klimaanlage nachts nicht schlafen. Aber hier gibt es nicht die staatlich Rundumversorgung wie in Deutschland: Kein Hartz 4, keine Unterstützung in irgendeinerweise vom Staat wenn man keinen Job hat, kein Kindergeld, kein Wohnungsgeld, kein Arbeitslosengeld, keine Pflegeversicherung. Wer auf staatliche Unterstützung hofft, der ist in Asien in der falschen Gegend - hier gibt es nix umsonst.
Frage: Wovon lebt man denn in Asien?

Jason: Bei mir kam das ganz automatisch: Schon nach ein paar Urlauben in Thailand war mir klar, das ich dort leben möchte und nicht mehr in Deutschland. Das Leben in Thailand war einfach verlockend: Es war immer warm, das beste Essen der Welt, und mit den Frauen lief es natürlich dort auch zehnmal besser als im Westen.
So verlängerte ich dann meinen Urlaub, doch irgendwann war ich an dem Punkt angelangt, dass ich Geld verdienen musste. Ja, und da gab es nicht sehr viel Auswahl. Nur Englisch unterrichten wurde einigermaßen bezahlt.
Mein erster Job war nicht gerade hoch bezahlt, denn ich verdiente gerade einmal 2 Dollar die Stunde. Doch das besserte sich rasch, ich verdiente 5, 8 und dann 10 Dollar pro Stunde. Doch von anderen Englischlehrern erfuhr ich, das man in Vietnam sehr viel mehr verdienen kann, und so zog ich dann um nach Saigon, Vietnam.
Frage: Was hat man denn da verdient?

Jason: Am Anfang 12 Dollar, doch ich fand heraus, das man an kleinen luxuriösen Schulen fast knapp 20 Dollar verdienen konnte. Doch das wollte ich nach ein paar Monaten noch optimieren. Ich suchte nach einer Vietnamesin, die auch Englisch sprechen konnte.
Ich fand sie, und stellte sie für einen Monatslohn ein. Sie entwarf für mich Zeitungsanzeigen, wo ich Englischkurse anbot, denn ich wollte die Zwischenhändler, die Schulen, ausschalten. Sie musste dann auch die Kommunikation mit den Schülern zur Anmeldung machen.
Ich hatte dann oft 15 Schüler und mehr, die ich unterrichtete. Zu diesem Zweck mietete ich Appartements an, denn als Deutscher ohne Universitätsdiplom konnte man nicht einfach eine Schule in Vietnam eröffnen.
An den abendlichen Treffpunkten sprach ich dann Englischlehrer, die meistens Amis oder Engländer waren, und fragte sie, ob sie für mich arbeiten würden. Nach einer Weile hatte ich viele Lehrer, die für mich unterrichteten, und die ca. 15 Dollar bei mir die Stunde verdienten.
Die Anmelde-Formalitäten hatte die Vietnamesin übernommen, und die Englischlehrer gaben die Englischstunden. Mir blieb kaum eine Beschäftigung, die Idee war praktisch ein Selbstläufer. Es kam so viel Geld jeden Tag herein, wie  ich es im Traum mir niemals  hätte vorstellen können. Doch mein Lebensstil veränderte sich nicht, ich fuhr immer noch mein 20 Jahre altes Moped, und hatte  ein einfaches Appartement.


Frage: Wie ging es dann weiter?

Jason: Nach fast 2 Jahren sagte ich mir, dass ich genug Geld verdient hatte, und hörte auf. Es ging zurück nach Thailand, und das Geld reichte für mehrere Jahre Party machen, in Fakt es reichte 8 Jahre. Bevor mein Geld zu Ende ging, zog ich wieder nach Vietnam zurück.
Ich dachte, dass meine Idee mit der Schule nicht mehr klappen würde, und dass andere die gleiche Idee gehabt hätten. Doch dem war nicht so. Schon nach ca. 3 Wochen lief alles wieder wie zuvor. Ich stellte auch einen Vietnamesen ein, der offiziell mit seinem Namen die Schule vertrat, so dass ich von Amts wegen keinen Ärger bekam.
Frage: Mit was kann man denn noch Geld in Asien verdienen?

Jason: Man kann Französisch oder Englisch unterrichten, Deutsch ist weniger gefragt. Wenn man nach "Diplomen" gefragt wird, dann muss man etwas kreativ sein, aber das muss man in Asien sowieso, sonst kann man dort nicht leben.
Auch mit guten Computer-Programmierkenntnissen kann man Geld verdienen. Weiter gefragt sind Übersetzer, zum Beispiel Thai-Deutsch oder Thai-Englisch. Ich hatte auch geführte Motorradtouren mit Touristen in Thailand gemacht.
Doch da begibt man sich auf dünnes Eis, weil man nicht offiziell als Fremdenführer dort arbeiten darf. Aber ich war dann einfach ein Teil der Gruppe, so gab es offiziell keine Schwierigkeiten. Es gibt noch viel mehr Jobs, aber das sollte man eigentlich selbst rausfinden können, wenn man in Asien leben will.
Frage: Mit welchen Jobs kann man denn kein Geld verdienen?

Jason: Wer eine Bar, Hotel, oder Restaurant eröffnen will, der kann das  gleich wieder vergessen, das geht zu 99% schief, als Ausländer  kann man in diesem Bereichen kein Geld verdienen. Auch alle anderen Jobs, die man in Deutschland ausüben kann, zum Beispiel Elektriker, Maurer, Ingenieur usw. damit braucht man in Asien gar nicht erst antanzen.


Frage: Gibt es Schwierigkeiten mit dem Visa, wenn man lange Zeit in Asien wohnt?

Jason: Ja, mehr als genug Schwierigkeiten. In Thailand kommt man ja meistens mit einem 2-Monats-Visa an, das verlängert man dann um einen Monat, und muss dann das Land verlassen, um ein neues Visum in einer Thai-Botschaft beantragen.
Nach ein paar Visastempel im Pass, die man zum Beispiel in Phnom Penh bekommen hat, weigern sich die Botschaften dann oft, ein neues Visa zu erteilen. Dann muss man in ein anderes Land fahren, zum Beispiel nach Malaysia oder nach Laos.
Ich verbrachte so die ersten 6 Jahre in Thailand, und befand mich auf einem Visa-Trip nach Penang/Malaysia. Als ich dort auf die Thai-Botschaft ging, um meine neues Visa abzuholen, bat mich der Konsul zu einem Gespräch in sein Zimmer.
Botschafter: "So geht das aber nicht, Sie wohnen ja schon 6 Jahre mit einem Touristenvisa in Thailand.

Ich: "Nein, ich wohne dort nicht, ich mache dort Urlaub, und verlasse dann Thailand, und komme dann wieder zurück mit einem neuen Visum. Das ist alles ganz legal, so wie es Ihre Gesetze vorschreiben".

Botschafter: "Technisch haben Sie vielleicht Recht, aber dafür haben wir die Gesetze nicht gemacht, das es so ausgelegt wird. Sie bekommen kein neues Visum mehr."
Pech gehabt, ich nahm am nächsten Tag den Flieger und bekam dann nach der Landung einen 30-Tage-Stempel in den Pass. Danach ging es nach Pattaya zurück. Am Abend steckte ich meine Wäsche noch in die Waschmaschine.
Doch ich hatte völlig vergessen, dass mein Pass noch in meiner Hose war. Was für ein Pech aber  auch! Einen Tag später fuhr ich zur Deutschen Botschaft nach Bangkok und beantrage einen neuen Reisepass.


Frage: Ja, und dann konntest Du wieder in Thailand bleiben?

Jason: Ja, denn der Pass war ja neu, kein Visa war enthalten, und die Passnummer war auch neu. Ich fuhr nach Phnom Penh, und beantragte ein neues 2-Monats-Visa auf der Thai-Botschaft. Natürlich bekam ich das ohne Probleme, denn Touristen, die noch kein Visum im Pass haben, also noch nie in Thailand waren, die hat man ja dort besonders gerne :-)
Frage: Verschärfen viele Länder nicht permanent ihre Visa-Vorschriften?

Jason: Ja, das stimmt, Thailand ist ganz mit an der Spitze der Länder, die nur bestimmte Touristen haben möchten. Langzeittouristen, die sich Monate oder Jahre in Thailand aufhalten, an denen ist man nicht interessiert.
Aber viele Länder haben auch erkannt, dass Langzeittouristen oft Geld in die lokale Ökonomie pumpen, was Pauschaltouristen oft nicht machen. Deren Ausgaben beschränken sich meistens auf teuren Hotels und Restaurants, die oft multinationalen Konzernen gehören, die Gewinne werden also wieder das Land verlassen.
Es gibt Länder, die haben deshalb die Visabestimmungen angepasst, Vietnam zum Beispiel. Da gibt es jetzt seit neuestem ein Jahresvisum. Wenn man als Expat bemerkt, das bestimmte Länder, wie zum Beispiel Thailand, keinen Wert mehr auf Expats legen, dann reist man eben woanders hin und lebt dort, wo man willkommen ist.
Thailand hat durch die restriktive Visapolitik inzwischen Hundertausende von Expats an Länder wie die Philippinen, Vietnam und Kambodscha verloren, um nur einige Länder zu nennen.
Frage: Welches Land ist denn das beste Land für Langzeit-Touristen in Asien?

Jason: Das lässt sich nur individuell beantworten. Es kommt immer darauf an, was für einen Lebensstil man bevorzugt, und ob man alleine oder mit einer Partnerin zusammenlebt. Wer zum Beispiel Single ist, und sich gerne ins Nachtleben stürzt, dem nützt es nichts, das Malaysia eine liberale Visapolitik hat.
Denn ein Nachtleben ist dort kaum vorhanden, die Bierpreise sind teuer, doch dafür ist das Essen besonders lecker, und die Strände sind super. Wer aber eine Partnerin hat, der wird sich in Malaysia wohlfühlen.
Wer zum Beispiel ein knappes Budget hat, der sollte nicht nach Thailand ziehen, dort ist es nämlich nicht mehr billig. Für einen Urlaub ist es noch ok, aber für ein langfristiges Wohnen ist es zu teuer, außer man hat den nötigen Schotter, um das alles zu finanzieren.
Vietnam ist da viel interessanter, viele Orte sind noch nicht so überlaufen, und die Lebenshaltungskosten sind viel niedriger als in Thailand. Wie gesagt, man muss die individuelle Situation genau recherchieren.
Frage: Wo leben denn die meisten Expats in Asien?

Jason: Das sind die Philippinen, da wohnen viele, meistens amerikanische Expats. Dafür gibt es auch gute Gründe: Die Einheimischen verstehen überall Englisch, das Nachtleben ist gut, das Bier ist günstig, die Landschaft ist fantastisch.
Auf der anderen Seite ist das Essen nicht so gut, und Raubüberfälle kommen schon mal vor. Wie gesagt, alles hat vor und Nachteile.
Na, dann wünsche ich noch ein gutes neues 2014, und einen schönen Tag